Die grundsätzlichen Eigenschaften der natürlichen anorganische Pigmente wurden von den Menschen seit prähistorischen Zeiten erkannt.
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Bereits die Eiszeitmenschen fertigten mit unterschiedlichen Erdsorten farbige Kunstwerke: Eisenoxidhaltige Erden lieferten gelbrote bis braunrote, Kalk und Gips weiße, Manganoxide sowie Holz- und Knochenkohle schwarze Farbtöne. Die verwendeten Farben wurden jedoch nicht nur als Malgegenstände eingesetzt. Vielmehr fanden die in den bestimmten Erden enthaltenen Mineralien wie Aluminium, Eisen und Silicium Verwendung in der Tierfellverarbeitung als Gerbemittel und zur Konservierung der Haut in der Lederherstellung.
Den Beginn einer eigentlichen Pigmentindustrie wie wir diese heute kennen begann
im 18. Jahrhundert durch die Entdeckung der Pigmente Berliner Blau (1704), Scheeles
Grün (1778) und Zinkoxid (1785-1800), welches schon im Mittelalter als Abfallprodukt
der Messingherstellung bekannt war und von diesem Zeitpunkt an als Weißpigment
Verwendung fand. Mit der Entwicklung der Chemie traten auch Farben auf der Basis
von Chrom und Cadmium in den Vordergrund. Im Jahre 1824 setzte ein französischer
Ausschuss einen Preis von 6000 Francs für denjenigen aus, der ein Verfahren
zur künstlichen Herstellung von Ultramarinblau angeben könne.
Ursprünglich verstand man unter Ultramarin den Halbedelstein Lapislazuli, der
zwar ein beständiges Blau lieferte, aber mit Gold aufgewogen wurde. Die Farbe,
die jenseits des Meeres aus dem vorderen Orient, Indien und Hindukusch kam,
konnte tatsächlich um 1828 erstmals künstlich hergestellt werden. 1834 gründete
Carl Leverkus die erste Ultramarin-Fabrik (Gründer der jetzigen Bayer-Leverkusen-Fabrikation).
Im 20. Jahrhundert wurde mit dem Aufkommen verfeinerter wissenschaftlicher Methoden
und mit der Verbesserung technischer Verfahren Titandioxid hergestellt (1916).
Titandioxid ist seither das beste und meistverwendete Weißpigment. Die Verdrängung
ursprünglicher und heute fast in Vergessenheit geratener Pigmente erfolgte durch
weitere Entdeckungen anderer synthetischer anorganischer Farbmittel. Das hatte
zur Folge, dass die ursprünglichen Pigmente weitgehend verdrängt wurden und
heute fast vergessen sind.
Quellenangaben:
Beschreibung in Anlehnung an http://www.seilnacht.tuttlingen.com/Lexikon/Pigmente.htm
Fotos genehmigt durch Kremer Pigmente http://www.kremer-pigmente.de
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