Die Psychiatriegeschichte ist ein eigenes Kapitel der Medizingeschichte. Über Jahrhunderte fand eine Ausgrenzung von psychisch kranken und geistig behinderten Menschen aus der Gesellschaft statt und damit verbunden eine menschenunwürdige Unterbringung der Betroffenen. Erst im 18. und 19. Jahrhundert begann man intensiver, sich um eine Behandlung zu bemühen und die Lebensbedingungen der Erkrankten zu verbessern.
Als Folge des aufkommenden Sozialdarwinismus begann man aber im ausgehenden 19. Jahrhundert erneut den Wert eines chronisch psychisch kranken oder eines geistig behinderten Menschen zu diskutieren, was darin gipfelte, dass diese Menschen im 3. Reich als sogenannte Ballastexistenzen systematisch ermordet wurden - sowohl an den ideologischen Grundlagen, als auch an der Ausführung der Morde waren Psychiater beteiligt.
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Die Aktion T4 ist auch unter dem beschönigenden Begriff "Euthanasie" bekannt. In der Tiergartenstrasse 4 in Berlin wurde die Ermordung von mehr als 200000 psychisch kranken und behinderten Menschen zwischen 1940 und 1945 geplant und organisiert - aus der Adresse leitet sich der Name ab. Auch wenn die eigentliche T4-Aktion im August 1941, nicht zuletzt aufgrund zunehmenden Protestes, beendet wurde, dauerte das Morden bis Kriegsende an.
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